Kurze WM-News - 05.Juli 2011
England meldet sich zurück
Die „Three Lionesses“ um ihre allerdings erneut blasse Starspielerin Kelly Smith boten gegen Japan ihre mit Abstand beste Turnierleistung. Mit dem 2-0 kamen sie ins Viertelfinale und verdrängten die Asiatinnen von Platz eins der Gruppe B.
England störte das japanische Spiel früh und aggressiv, so dass die Asiatinnen selten in Tor-Nahe kamen. Auch im Angriff zeigte England tolle Szenen wie beim 1-0, als White einen Pass von Carney direkt über Torhüterin Kaihori hob. Diese revanchierte sich, als sie in der 39.Minute einen Fallrückzieher von White aus dem Torwinkel fischte.
Neuseeland holt ersten WM-Punkt
Neuseeland hat sich in letzter Sekunde den ersten WM-Punkt gesichert. Schon vor der Partie ausgeschieden, spielten die „All Whites“ bis zuletzt gut mit und nahmen durch zwei späte Tore in der 90. Und 94.Minuten Mexiko den schon fest verbuchten Sieg aus der Hand.
Dabei gelang Mexiko ein Traumstart: Schon nach zwei Minuten schoss Mayor die Lateinamerikanerinnen in Front. Die frühe Führung verlieh Sicherheit, das 2-0 folgte bald. Nach der Pause neutralisierten sich beide Teams aber, bis Neuseeland in der Nachspielzeit zuschlug.
Deutsches Team siegt 4-2 über Frankreich
Ohne Spielführerin Prinz hat das deutsche Team Frankreich mit 4-2 bezwungen und als Gruppen-Sieger das WM-Viertelfinale erreicht. Damit hat die deutsche Auswahl seit dem 1.Juli 1999 kein WM-Spiel mehr verloren.
Großen Anteil hatte Grings mit gleich zwei Toren. Das Fehlpass-Festival der ersten Minuten allerdings beendete Garefrekes mit ihrem satten Kopfball zur 1-0 Führung nach einer Flanke von Peter. Spätestens nach dem 2-0 hatten die Deutschen die Partie dann im Griff, auch wenn sie nach dem 2-3 Anschlusstor der Französinnen noch zittern mussten.
Erstes Tor bringt Nigeria ersten Sieg
Afrikameister Nigeria hat sich mit einem Sieg würdig von der Weltmeisterschaft verabschiedet. Im bedeutungslosen letzten Spiel der Gruppe A besiegte das Team der umstrittenen Trainerin Uche Kanada dank eines Tores von Nkwocha in der 84.Minute mit 1-0.
Obwohl es um nicht mehr ging, boten beide Teams den Zuschauern in Dresden ein abwechslungsreiches Spiel. Vor allem in der ersten Halbzeit hatte Nigeria durch zwei Pfostenschüsse gute Möglichkeiten, doch auch Kanada blieb gefährlich. In der zweiten Halbzeit müsste das Spiel wegen eines Flutlichtausfalls ab der 72.Minute zwischenzeitlich für zehn Minuten unterbrochen werden.
Endspiel gegen Norwegen
Australien kann nach 2007 zum zweiten Mal in Folge das Viertelfinale bei einer WM erreichen. Im letzten Spiel der Gruppe D gegen Norwegen würde den „Mathildas“ bereits ein Unentschieden reichen. Das Torverhältnis (3-3) spricht für Australien. Trotzdem warnt Trainer Sermanni: „Es ist gefährlich, auf unentschieden zu spielen. Wir haben nicht die Mannschaft, die das könnte.“
Norwegen, Weltmeister 1995, ist nur bei einem Sieg weiter: „Wir müssen unser Angriffsspiel verbessern, dann können wir die Australierinnen besiegen“, sagt Trainerin Landsem.
US-Girls reicht Remis, Wambach pausiert
US-Starspielerin Abby Wambach wird im letzten WM-Vorrundenspiel gegen Schweden höchstwahrscheinlich pausieren. „Wir stehen schon im Viertelfinale und müssen daher auf zwei Spiele schauen. Da kann es ein Risiko sein, dass sie spielt“, erklärte Pia Sundhage, die schwedische Trainerin des US-Teams.
Bei der Partie in Wolfsburg geht es nur noch um den Gruppensieg: Beide Teams sind bereits eine Runde weiter, die US-Fußballerinnen liegen aber vor Schweden. Wambach ist die bekannteste Fußballerin der USA und hat bereits 118 Länderspieltoren erzielt.
Spiel um die Goldene Ananas
Für Nordkorea und Kolumbien geht es eigentlich um nicht mehr. Für beide Teams ist das Turnier schon nach der Vorrunde zu Ende. Vor allem die als Geheimfavorit gehandelten Koreanerinnen dürfte trotzdem motiviert sein: Zwei Spiele, zwei Niederlagen und noch kein Torerfolg. Mit dieser Bilanz wird es keinen großen Empfang in Pjöngjang geben.
Bei den „Cafeteras“ sorgte Torfrau Yineth Varon für Schlagzeilen. Eine Doping-Analyse zeigte Auffälligkeiten. Ob aus dem Verdacht der erste Doping-Fall bei einer Frauen-WM wird, ist noch offen.
Mehr als 16 Millionen sahen DFB-Sieg
Deutschlands Fußball-Frauen befinden sich bei der Heim-WM weiter in einem Quoten-Hoch. Den 4-2 Erfolg der Mannschaft von Bundestrainerin Silvia Neid gegen Frankreich verfolgten im Schnitt 16,24 Millionen Zuschauer vor den Fernsehern. Das bedeutete für das ZDF einen Marktanteil von 51,9 Prozent. Den WM-Rekord verpasste das deutsche Team damit hauchdünn. Das 1-0 gegen Nigeria am 30.Juni 2011 hatten durchschnittlich 16,39 Millionen Fans gesehen.
Ordentlich war auch der Zuspruch bei der Entscheidung in der Gruppe B. Das Englands 2-0 gegen Japan sahen 4,11 Millionen Zuschauer.
Spielunterbrechung: Umschaltwerk schuld
Ein Ausfall einer sogenannten Powerstation in einem Dresdner Umschaltung beim Frauen-WM-Spiel zwischen Kanada und Nigeria geführt. Stadiondirektor Winfried Naß entschuldigte sich nach der Partie bei den Fußballerinnen und den Zuschauern.
„Warum das Notstromaggregat nicht sofort die Beleuchtung wieder hochgefahren hat, muss noch untersucht werden. Das dauert ein paar Stunden“, erklärte Naß. Zunächst hatte man nach dem Stromausfall eine Panne in der Stadionelektrik vermutet. Der Fehler lag jedoch außerhalb der Arena.